Was ist Schönheit?
Wenn wir anderen Menschen die Frage stellen würden, was sie unter Schönheit verstehen, bekommen wir höchst wahrscheinlich die unterschiedlichsten Antworten geliefert. Um der Frage ein wenig besser auf den Grund gehen zu können, müssen wir uns eine weitere Frage stellen und zwar: Wie wird Schönheit überhaupt wahrgenommen?
Die Sinneswahrnehmungen

Da der Mensch üblicherweise fünf Sinne zur Verfügung stehen hat und jeder Einzelne eine unterschiedliche Sinneswahrnehmung besitzt, kann die Realität dementsprechend auch individuell aufgenommen werden. Zwar ist das Schönheitsempfinden etwas Multimodales, allerdings steht im Vordergrund des Menschen eher der visuelle Sinn, gefolgt von der auditiven Sinneswahrnehmung. Dem liegen evolutionäre Gründe vor, da unsere Vorfahren stets mit Gefahren rechnen und schnell reagieren mussten. Durch diese bedeutsame Ausprägung unseres Körpers, liegt Schönheit somit – im wahrsten Sinne des Wortes – im Auge des Betrachters.
Disziplinen und Wertvorstellungen
Betrachten wir die Schönheit als Gegensatz zur Hässlichkeit, so kristallisiert sich diese Gegenüberstellung als ein abstrakter Begriff heraus, der mit allen Aspekten des menschlichen Daseins verbunden ist – mit dessen Bedeutung beschäftigt sich hauptsächlich die philosophische Disziplin der Ästhetik. Schönheit wird als eine Wertung gesehen. Und so wie jede Wertung, ist diese von Wertvorstellungen und Bewertungszielen abhängig, die u.a. auch durch gesellschaftliche Konventionen geprägt werden.
Die Wertvorstellungen (Bewertungsmaßstäbe) zum Begriff der “Schönheit” lassen sich allerdings nicht nur durch philosophische Ansätze lösen, sondern gehören auch dem Untersuchungsgegenstand von Natur- und Geisteswissenschaften an.
Schönheit und Mathematik
Oft fällt auf, dass wenn wir etwas als „schön“ deklarieren, es meist etwas ist, das mit Harmonie oder Symmetrie in Verbindung steht. Somit ist auch die Mathematik eng mit dem Begriff „Schönheit“ vernetzt. Zum Beispiel mathematische Objekte, die den „goldenen Schnitt“ beinhalten, die „Eulersche Identität“ oder die sogenannten „Fraktale“. Sie geben sehr interessante Hinweise auf den Ursprung des „Schönen“ und lassen uns heutzutage immer wieder ins Staunen versetzen.
Attraktivität und Perfektion

So kann auch gesagt werden, dass Menschen, die eine symmetrische Figur oder ein symmetrisches Gesicht haben, von uns als „schön“ wahrgenommen werden. Doch dies sind nicht die einzigen Indikatoren dafür, was wir als Schönheit in Bezug auf die Attraktivität eines Menschen verstehen. Dabei spielen meist mehrere Faktoren eine Rolle die miteinander korrelieren. Zum Beispiel mit welchem Taktgefühl sich eine Person bewegt, wie sie lächelt, ihr Duft, ihre Stimme oder auch eine „Macke“ oder Narbe. Wir sprechen auch oftmals von etwas „perfekten, imperfekten“ – da nicht jeder perfekt sein kann und es auch nie sein wird. Ebenso hat jeder Mensch einen unterschiedlichen Geschmack bzw. eine unterschiedliche Vorliebe – wenn nicht sogar einen Fetisch. Wir merken, es ist in der Tat nicht einfach eine einheitliche Erklärung zum Begriff der „Schönheit“ zu liefern.
Alles in allem kann jedoch gesagt werden, dass jeder Mensch auf seine Art und Weise schön ist oder schön sein kann und dass in allem und jedem etwas Schönes verborgen ist.
